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Der Nationalpark Wattenmeer

Die Nordsee, eine einmalige Küstenregion

Der Naturraum Wattenmeer ist eine einmalige Küstenregion und stellt die größte zusammenhängende Wattenlandschaft der Erde dar. Bekannt ist die Nordsee für ihr gesundes Reizklima, welches Immunsystem und Kreislauf stärkt und heilenden Einfluss auf Haut und Atemwege hat.

Sylt, Amrum, Föhr und die Halligen

Im Wattenmeer liegen zum einen die Inseln Sylt, Amrum und Föhr, die Marschinsel Pellworm, die aus Marsch bestehende Halbinsel Nordstrand und die ebenfalls aus Marsch bestehenden Halligen. Die Halbinsel Eiderstedt bildet den Südteil des Kreises. Das nordfriesische Wattenmeer ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Von Dänemark bis zur Elbmündung

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein Nationalpark im schleswig-holsteinischen Teil des Wattenmeers der Nordsee. Zusammen mit dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und Teilen der Elbmündung bildet er den deutschen Teil des Wattenmeers.

Der größte Nationalpark Deutschlands

Der Nationalpark reicht von der deutsch-dänischen Seegrenze im Norden bis hin zur Elbmündung im Süden. Im nordfriesischen Teil umfasst er das Watt um die Geestkern- und Marscheninseln und Halligen. Dort ist das Watt teilweise 40 Kilometer breit. Weiter südlich liegen Wattengebiete, in denen es vor allem größere Sandbänke gibt. Neben den Pflanzen und Tieren, die für das gesamte Wattenmeer der Nordsee typisch sind, finden sich im schleswig-holsteinischen Teil besonders viele Schweinswale, Brandgänse und Seegräser.

Seit 1990 Biospärenreservat

Mit einer Fläche von 4410 km² handelt sich um den mit Abstand größten Nationalpark in Deutschland. Davon liegen 68 Prozent permanent unter Wasser und 30 Prozent fallen periodisch trocken. Der Landteil besteht zum größten Teil aus Salzwiesen. Seit 1990 ist der Nationalpark zusammen mit den nordfriesischen Halligen ein von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat.

Ebbe, Flut und Stüre

Die Küste der Nordsee ist flach; der Meeresboden fällt teilweise nur wenige Zentimeter pro Kilometer ab. Zweimal täglich trägt die Flut Sand, Ton und Schluff in das Gebiet des Wattenmeeres. Der Tidenhub im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer beträgt dabei zwischen 1,5 und 3,7 Meter, wobei er von Norden nach Süden zunimmt: Die geringsten Gezeitenunterschiede bestehen an der Sylter Nordküste, die höchsten im südlichen Dithmarschen. Überall im Wattenmeer beträgt die Zeitdauer des Wasserauflaufs nur etwa 85 Prozent der Zeit, die das Wasser dafür braucht, wieder abzulaufen. Die Strömung beim Wasserauflauf ist also stärker, und die Ebbe hat nicht die Kraft, die durch die Flut angespülten Sedimente wieder abzutragen.

Wale, Robben und 10 Millionen Vögel

Salzwasser, der Wechsel zwischen Ebbe und Flut und Stürme prägen die Umweltbedingungen im Wattenmeer. Zu den Lebewesen, die sich hier dauerhaft etablieren können, zählen wenige Meerestiere, besonders ausgeprägte Spezialisten. Das Gebiet dient Fischen ebenso wie Meeressäugern vor allem als Kinderstube; neben zahlreichen Brutvögeln nutzen riesige Zugvogelschwärme das Watt im Frühjahr und Herbst als Rastgebiet zum Auffrischen der Nahrungsreserven. Im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer gibt es insgesamt etwa 700 Pflanzen- und 2.500 Tierarten.

Tierwelt: Zu den Säugetieren des Wattenmeers gehören die zahlreichen und beliebten Seehunde. Sie nutzen das Gebiet als Ruheraum sowie zur Aufzucht der Jungen. Zur Jagd schwimmen sie auf das offene Meer und wechseln dabei zwischen den Positionen Wattenmeer und Helgoland. Weitere Säugetiere sind der Gewöhnliche Schweinswal und Kegelrobben.

Die Vogelwelt des Nationalparks ist im Wesentlichen mit der anderer Wattgebiete vergleichbar. Mit zehn Millionen anwesenden Zugvögeln im Frühjahr und Herbst ist Schleswig-Holstein das vogelreichste Gebiet Europas. Ebenso wie zahlreiche Küstenvögel im geschützten Watt brüten, ist das nährstoffreiche Gebiet regelmäßiger Rastplatz von Zugvögeln auf Atlantikrouten. Die etwa 180.000 Vögel zählende nordwesteuropäische Brandgans-Population verbringt ihre Mauserzeit zwischen Juli und September im Wattenmeer, größtenteils auf und um die geschützte Insel Trischen. Damit finden sich dort über 80 Prozent des gesamten nordwesteuropäischen Bestands. Dieses Phänomen der Massenmauser bei der Brandgans ist weltweit einmalig.

Eiderenten, Nonnen- und Ringelgänse

Etwa 200.000 Eiderenten verbringen hier ihre Mauserzeit; etwa 1000 Eiderentenpaare nutzen das Watt der Nordsee als Brutgebiet. Die meisten davon brüten auf der Insel Amrum. Große Bestände erreichen die Nonnengänse mit über 60.000 Stück und die Ringelgänse mit 84.000, fast ausschließlich an Halligen und Inseln. Bei der Nonnengans lässt sich zusätzlich feststellen, dass sie ihre Aufenthaltsdauer im Wattenmeer stetig ausbaut. Vor den nordfriesischen Inseln, bei Wassertiefen zwischen zwei und zehn Metern, erreichen Trauerenten international bedeutsame Bestände.

Miesmuschel und Herzmuschel: typisch Watt

Fische, Muscheln, Krebstiere: Zu den typischen Muscheln des Wattenmeers zählen die Herzmuschel und die Miesmuschel. Während Herzmuscheln fast allgegenwärtig sind, sind wild wachsende Miesmuscheln weit weniger häufig als im südlicheren Wattenmeer und leiden zunehmend unter der Verbreitung der Pazifischen Auster, die wiederum von den wärmeren Wintern profitiert. Ebenso prägen diverse Neobiota das Bild. Die Sandklaffmuschel brachten vermutlich die Wikinger mit aus Amerika, die Amerikanische Bohrmuschel kam Ende des 19. Jahrhunderts, die Amerikanische Scheidenmuschel 1976.

Unter den Krebstieren hat insbesondere die Strandkrabbe große Bedeutung, die allein etwa zehn Prozent der Biomasse im Wattenmeer verzehrt. Zahlreich sind ebenso die Nordseegarnele und die Seepocke. Das neben dem Seehund wohl bekannteste Tier des Wattengebiets ist der Wattwurm. Ganz im Watt heimisch sind nur kleine Fischarten wie Aalmutter, Sandgrundel (Pomatoschistus minutus) und Seeskorpion. Zahlreiche andere Arten nutzen das sauerstoff- und nahrungsreiche und vor Raubfischen geschützte Wattenmeer als Laichgrund. Insbesondere sind hier Plattfische wie Schollen wichtig, aber beispielsweise auch Gewöhnliche Hornhechte (Belone belone), die in den Küstengewässern des Ostatlantiks aktiv sind. (Quellen: Wikipedia)